
Argentinien – Fleisch und mehr
Was verbindet man eigentlich mit Argentinien? Für mich war es hauptsächlich Fleisch und Wein. Dass es viel mehr sein würde galt es also herauszufinden.
Auf dem Weg von Bolivien nach Argentinien geht es erst einmal über die Grenze nach Chile in die Oase San Pedro di Atacama. An der Grenze nun wieder warten, da ein Backpacker versucht seine Grasreserven mit in das Land zu nehmen. Wir zerlaufen bei 40 Grad im Schatten während der junge Mann in den Zwinger des Polizeijeeps gesteckt wird und es dann endlich an der Migration weitergeht.

Mit dem Fahrrad geht es in das Valle de la Luna und ich bewundere die unglaubliche Wüstenlandschaft mit den weißen Spitzen, die im ersten Moment wie Schnee aussehen. Jedoch ist es natürlich auch hier Salz die die Spitzen der Mondlandschaft verzieren.



Nach zwei Tagen geht es weiter in das Land der Steaks! An der Grenze müssen wir noch schnell unsere Äpfel aufessen, da über die Binnengrenze kein Obst, Gemüse und Fleisch eingeführt werden darf.
In Salta angekommen laufe ich vom Busbahnhof zum Hostel und muss mich nach kurzer Zeit setzen, da sich ein Gefühl ausbreitet, dass ich erst nicht deuten kann. Nach einiger Zeit wird es mir klar. Heimat. Ich versuche zu ergründen woran ich dies festmache und ertappe mich wie ich mich über die gelb angepinselten Randsteine in den relativ sauberen Straßen freue. Die grün angemalten Zierzäune die die kleinen Parks einzäunen. Die Restaurants in denen wunderschöne Pizzen ausliegen und ausschließlich europäische Fahrzeuge auf den Straßen. Den wieder südeuropäisch aussehenden Menschen mit dem melodischen Spanisch auf den Lippen.


Nach fast sechs Monaten außerhalb Europas auf Achse, in einigen sehr armen Ländern dieser Welt war es schon ein bewegender Moment wieder in einer bekannten Umgebung zu sein. Nur halt auf der anderen Seite der Erdhalbkugel.
Ich folge einer Empfehlung aus einem Hostel in La Paz und miete ein Auto um einen kleinen Roadtrip zu unternehmen. Sarah ist auch wieder dabei und so geht die Tour zwei Tage auf der Route 40 durch unglaublich schöne Landschaften. Der in Brasilien hergestellte VW Gol leistete dabei erstaunliche Offroad Eigenschaften.








Weiter geht es mit dem Bus nach Cordoba wo ich Paula vom Santa Cruz Trek wiedertreffe und wir beschließen eine weitere Wanderung im Umland von Cordoba zu unternehmen.

Wieder einer Empfehlung folgend fahren wir nach Villa General Belgrano. Es heißt, dass es dort wie in Deutschland sein soll…

Nun ja, es gibt echtes Warsteiner, halt nur in Argentinien gebraut.

Auch lässt sich eine klägliche Wurst mit Sauerkraut bestellen.

Oktoberfest wird auch gefeiert.

Die wichtigsten deutschen Zitate haben es auch geschafft.

Jedoch finde ich niemanden der mit uns deutsch sprechen kann. Auf Nachfrage beim Tante-Emma Laden erfahren wir, dass das Dorf vor einigen Generationen von Deutschen (unter anderem von Überlebenden des im Zweiten Weltkrieg vor Montevideo versenkten Kriegsschiffes Admiral Graf Spee) und einigen Nord-Italienern gegründet worden ist.

Wir beginnen die Wanderung in der Hochebene. Diesmal ohne Zelt, nur mit einer Plane und einer Kletterleine als Behausung ausgestattet. Man wird halt von Tour zu Tour hemmungsloser.

Zurück in Cordoba geht es nach Mendoza um auch den Wein der Region zu probieren. Zuerst auf dem Pferd. Ein romantischer Ritt um den Sonnenuntergang über der malerischen Andenkette zu bewundern. Dann in der Dunkelheit zurück zum weiteren Höhepunkt des Abends. Asado! Einfach nur Fleisch und Kartoffeln auf den Grill geschmissen. Dazu ein kleiner Tomatensalat und Rotwein satt. Für mich einfach ein perfekter Abend.



Am nächsten Tag geht es dann gleich weiter zum nächsten Höhepunkt. Weinprobe! Mit dem Fahrrad werden mehrere Weingüter angefahren um den köstlichen Saft zu verkosten.

Dabei stellt sich heraus, dass hier noch Reben abgebaut werden, die in Europa ausgestorben sind.
Der Termin für den Flug nach Australien rückt immer näher und so nehme ich den Bus über die Andenkette, die Argentinien von Chile trennt. Nun heißt es wieder viel Zeit an der Grenze verbringen, da die Chilenen jeden einzelnen Reisebus und jedes Auto höchstpersönlich untersuchen. Nach vier Stunden ist die Prozedur auf 3800 m Höhe überstanden und es geht weiter auf der malerischen Straße bis nach Valparaiso.

Aber dazu wieder mehr im nächsten Bericht der Reise.
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